Freitag, 18. September 2015

Jesus und der neue Wein 2



Immer wieder wurde Jesus gefragt, warum er es nicht so macht wie alle?
Warum muss er die Dinge anders machen?
Warum kann er nicht bei dem bleiben, was überliefert ist und was schon die Thora und die Ältesten lehren?
Warum kann er nicht die alte, gute Religion unterstützen?
Warum bringt er alles durcheinander?

Nun gibt es einen Text, wo Jesus ein für alle Mal eine Antwort gibt auf seine Andersartigkeit.
Eine Antwort, warum er es nicht so macht wie bisher, und warum er in Vielem gegensätzlich handelt als die bisherige Religion.
 

Lk.5,33: Wieder einmal kamen die Pharisäer zu Jesus und stellten ihm eine Frage: "Die Jünger von Johannes dem Täufer fasten und beten viel, und unsere Jünger halten es auch so. Warum aber essen und trinken deine Jünger, ohne sich um die Fastentage zu kümmern?“ 34 Da antwortete Jesus: "Wollt ihr vielleicht die Hochzeitsgäste hungern lassen, solange der Bräutigam bei ihnen ist? 35 Die Zeit kommt früh genug, dass der Bräutigam ihnen genommen wird. Dann werden sie fasten.“36 Noch mit einem anderen Beispiel ging er auf ihre Frage ein: "Niemand zerreißt ein neues Kleid, um damit ein altes zu flicken. Nicht nur, dass es um das neue Kleid zu schade wäre; sondern der neue Flicken passt auch gar nicht zum alten Kleid.37 Ebenso füllt niemand jungen, gärenden Wein in alte, brüchige Schläuche. Sonst platzen sie, der Wein läuft aus, und die Schläuche sind unbrauchbar. 38 Nein, jungen Wein füllt man in neue Schläuche.39 Wer aber gern alten Wein trinkt, der will vom jungen Wein nichts wissen. 'Der alte Wein ist immer noch der beste', wird er sagen.“

Die Pharisäer greifen hier das Thema Fasten auf und fragen Jesus, warum er mit seinen Jüngern zur Fastenzeit nicht fastet?
Alle anderen fasten, nur du nicht und hältst auch deine Jünger davon ab. Es gehört sich aber zu fasten!
Jesus antwortet auf diese Anfrage dreifach.
Alle drei Antworten sind Bilder.
Die erste Antwort ist sehr konkret und vergleicht das Kommen und Dasein Jesu mit der Zeit einer Hochzeitsfeier.
Während dieser Feier wird nicht getrauert, nicht gejammert und nicht gefastet, da wird gelacht, da ist man fröhlich und lässt es sich gut gehen.
Solange Jesus da ist, wird nicht gefastet.
Durch sein Dasein werden bestimmte Dinge ausgesetzt, haben bestimmte Dinge keinen Platz, keine Bedeutung oder keine Relevanz mehr.
Ihr Pharisäer fastet für etwas, z.B. für das kommen des Messias oder des Reiches Gottes und habt nicht verstanden, dass er bereits hier mitten unter euch ist.
Ich solltet aufhören mit Fasten und anfangen zu danken und euch zu freuen!

Das zweite und dritte Bild, das Jesus als Antwort gibt, das Bild vom Kleid und vom Wein, sind mehr genereller Art, eine generelle Antwort auf die generelle Anfrage nach der Andersartigkeit von Jesu Frömmigkeit.
Zuerst vergleicht er sein Handeln, seine Entscheidungen, seine Lehre, seine Frömmigkeit, seine Art der Religion mit einem neuen Stück Stoff, das einfach nicht zum alten Kleid passt.
Diese beiden Stoffmuster und Stoffqualitäten passen nicht zusammen.
Der alte Stoff ist schwach und erträgt den neuen Stoff und dessen Stärke nicht.
Dieser neue Stoff ist Teil eines neuen Kleides.
Entweder du nimmst das ganze neue Kleider oder du lässt es sein.
Aber du kannst dir nicht nur ein Stückchen von diesem neuen Kleid nehmen und damit dein altes Kleid pimpen.
Dieses neue Stück Stoff würde nicht halten und das alte Kleid nur noch mehr zerreißen.

Und danach vergleicht Jesus sein Handeln und seine Lehre und seine Frömmigkeit und seine Art der Religion mit neuem Wein.
Und neuer Wein muss in neue Weinschläuche gefüllt werden.
Diese neuen Weinschläuche sind noch elastisch und dehnbar.
Denn neuer Wein entwickelt sich noch, ist immer noch in einem Prozess, er gärt, er reift.
Das ertragen alte Weinschläuche nicht, die sind oft spröde, überaltert und dieser neue Wein würde diese Weinschläuche zerreißen, sprengen.

Was Jesus bringt ist neuer Wein!
Eine neue Sicht der Dinge!
Eine neue Sicht der Thora, des Gesetzes.
Eine neue Sicht der Gebote und der Moral.
Und damit eine neue Umsetzung der Thora.
Eine neue Frömmigkeit.
Eine korrigierte Religion.
Eine neue Denkweise.
Religiöses Leben, das wieder in Einklang kommt mit der Absicht und dem Willen Gottes.
Eine neue Sicht des Menschen und eine neue Sicht des Sünders.
Vor allem eine völlig korrigierte Vorstellung von Gott.

Aber für diesen neuen Wein muss man beweglich sein,
Das zerreißt einen fast,
Dieser Wein ist explosiv,
Da haut es schon mal den Korken raus!
Dieser Wein bereitet einem Bauchschmerzen, so wie das eben bei neuem Wein ist, wenn ihr den schon einmal getrunken habt.
Der gärt in deinem Magen
Da kann man schon mal Dünnschiss bekommen.

Und dieser neue Wein, diese neue Denkweise, diese neue Sicht der Dinge, dieses neue Gottesbild und diese neue Umsetzung von Religion passt eben nicht mehr zur alten Religion, sondern fordert die alte Religion heraus und provoziert.
Und darum braucht es neue Schläuche, neue Gefäße, neue Formen und Strukturen, neue Menschen.
Diese Art der Frömmigkeit passt nicht mehr hinein, sondern bedroht die alte.
Und so ist es kein Wunder, dass am Ende Jesus von der höchsten religiösen Behörde, dem Hohen Rat, als Ketzer, als Gotteslästerung, verurteilt wurde.

Und genau darum steht auch der letzte Vers im Text:

39 Wer aber gern alten Wein trinkt, der will vom jungen Wein nichts wissen. 'Der alte Wein ist immer noch der beste', wird er sagen.“

Genau das spiegelt die Haltung der Pharisäer, der alten Frömmigkeit wieder:
Das Alte ist immer noch das Beste!
Bleib mir weg mit diesem neuen Denken, diesem neuen Handeln!
Das bedroht uns nur, das verunsichert uns nur, das gefährdet uns!
So wie es war, war es gut!
Mir hat das Alte gefallen!
Der alte Wein ist immer noch der Beste!

Wer lange genug im alten frommen System ist, Teil der alten Religion, es sich dort gemütlich gemacht hat, darin seine Sicherheit findet, der fühlt sich vom neuen Wein bedroht.

Nach 20 Jahren Leiterschaft und nach 35 Jahren leben in der Welt des evangelikalen Christentums,
wage ich es zu behaupten, dass unsere evangelikale, freikirchliche Religion in so manchem deutlich abgewichen ist von der eigentlichen Absicht Gottes, seiner Idee vom Reich Gottes und seinem Willen.
Ich glaube, dass das evangelikale Christentum dringend Korrektur braucht.
Ich nehme wahr, dass diese Religion nicht immer die Art von Menschen hervorbringt, die das Reich Gottes eigentlich hervorbringen möchte.
So wie im Judentum zur Zeit Jesu gibt es auch heute ein paar ganz große Bereiche, in denen wir abgewichen sind von der eigentlich biblischen Botschaft, dem was Christus offenbart hat und dem was dem Wesen des Reiches Gottes entspricht.
Ich entdecke uns verliebt in unseren alten Wein, alte Werte, alte Moral, alte Methoden, alte Strukturen, alte Vorurteile und alte Denkweisen.
Diese evangelikale Religion verliert zunehmend an Ansehen und an Relevanz in dieser Welt.
Sie unterscheidet sich zu wenig deutlich von den religiösen Ansätzen, die wir in anderen fundamentalistischen Bewegungen und religiösen Strömungen heutzutage finden.
Unser Schriftverständnis unterscheidet sich nur wenig von dem der Salafisten.
Wir sind ethisch nicht gewappnet gegenüber den neuen Herausforderungen und Fragestellungen unserer Zeit.
Und in weiten Teilen ist das evangelikale Christentum so bequem und gemütlich geworden, so sehr eine Geschichte über privaten Erlösung und persönliche  Bereicherung geworden, dass sein Wirkungsgrad nach außen deutlich abgenommen hat.
Ich glaube dieses evangelikale Christentum braucht Korrektur, braucht neuen Wein, neue Ansätze, neue Denkweisen, mutige Gedanken, mutige Prozesse, die gären und reifen und oft auch provozieren.
Und es braucht neue Weinschläuche, neue Strukturen, neue Menschen und neue Gemeinden, die diesem Wein Raum geben, in denen er reifen, sein Aroma entwickeln und zu einem ganz guten und kostbaren Wein werden kann.

Freitag, 11. September 2015

Jesus und der neue Wein 1


 Wir alle wissen, dass Gott klare Absichten hat, einen Plan für diese Welt, einen klaren Willen und einen klaren Weg für das Reich Gottes, also seiner Herrschaft auf dieser Welt.
 Und dort, wo Menschen Teil dieses Planes werden, wo Menschen versuchen das Reich Gottes zu bauen, seine Herrschaft auszubreiten und seinen Willen umzusetzen, nennen wir das Religion.
So entstand zunächst die jüdische Religion als Ausdruck davon, Gottes Willen zu leben
Und danach die christliche Religion als Versuch, das Reich Gottes zu bauen.

Und zu Beginn waren Gottes Wille und die Religion deckungsgleich, aber im Laufe der Jahre hat sich das immer wieder auseinander entwickelt, kam wieder näher zusammen, kam ganz weit weg, näherte sich wieder an usw.
Immer wieder musste Gott korrigierend eingreifen und den Versuch unternehmen, seine Religion zurückzuführen zu seinem Willen und seiner Vorstellung vom Reich Gottes.
Keinesfalls sind also Religion und Gottes Wille immer deckungsgleich!
Ganz besonders die jüdische Religion hat sich immer wieder weit entfernt von Gottes Absichten.
Die alttestamentlichen Propheten sinn voll davon und versuchen immer wieder die Religion des Volkes zurückzuholen zu den Absichten und Plänen Gottes.
So sagt Jeremia: Jer 5:23 Aber dieses Volk hat ein störrisches, trotziges Herz. / Sie wandten sich ab und gingen davon.
Jes. 29:13 Weiter hat der Herr gesagt: "Dieses Volk ist nur mit dem Mund nah bei mir, / es ehrt mich mit den Lippen, aber sein Herz ist weit von mir fort. / Ihre Gottesfurcht ist ohne Wert, weil sie nur auf angelernten, menschlichen Geboten beruht.
An einem ganz bestimmten Zeitpunkt in der Geschichte der jüdischen Religion tritt nun Gott selbst auf den Plan, indem er Mensch wird und auf diese Welt kommt.
Ca. 30 Jahre lebte Jesus als Jude und wurde Teil dieser jüdischen Religion.

Was findet Jesus vor, als er zu uns kommt?
In welchem Zustand befand sich die jüdische Religion zur Zeit Jesu?
Lag sie auf der geraden Linie der Absicht Gottes oder hatte sie sich weit entfernt davon?
Aus den Berichten des Neuen Testaments erkennen wir, dass es einige gravierende Probleme gab in der jüdischen Religion. Einige davon möchte ich aufzeigen.

1. Erstarrung in Moral
Das vielleicht gravierendste Problem war die Erstarrung der Religion in reine Moral und Gesetzlichkeit.
Die Juden hatten aus dem Alten Testament 613 verschiedene Gebote extrahiert. Sie waren Leitlinien für das Leben.
Zudem bauten sie aber Hunderte von weiteren Geboten um diese biblischen Gebote herum, um diese zu verschärfen, zu verstärken und zu schützen.
Das waren die sog. Satzungen und Gebote der Ältesten.
Zur Zeit Jesu gab es diese vor allem mündlich, erst in späterer Zeit wurden sie dann aufgeschrieben und Teil der Mischna und des Talmud.
Für das normale Volk stellten all diese moralischen Anweisungen ihrer Religion eine ungeheure Last dar.
  Jesus beschreibt das einmal so:
Mt.23, 4 Sie knebeln euch mit unerfüllbaren religiösen Forderungen und tun nicht das Geringste, um euch die Last zu erleichtern.
Und an einer anderen Stelle sagt er:
Mt.11, 28 Ihr plagt euch mit den Geboten, die die Gesetzeslehrer euch auferlegt haben. Kommt alle zu mir; ich will euch die Last abnehmen!
 In diesem Punkt hatte sich die jüdische Religion weit von Gottes Absichten entfernt, denn es war nie seine Idee, ein moralisches Gebäude zu erschaffen.
Gott wollte eine Herzens-und Vertrauensreligion!
Wunderbar beschreibt das der Prophet Hesekiel, wenn Gott durch ihn sagt:
Hes.36,26 Ich will euch ein anderes Herz und einen neuen Geist geben. Ich nehme das versteinerte Herz aus eurer Brust und gebe euch ein lebendiges Herz. 27 Mit meinem Geist erfülle ich euch, damit ihr nach meinen Weisungen lebt, meine Gebote achtet und sie befolgt.
Gehorsams sollte nicht das Resultat rigoroser moralischen Anweisungen und Gesetzlichkeit sein, sondern eine Herzenssache, motiviert vom Geist Gottes.

2. Heuchelei

Eine zweite außerordentlich problematisch Sache in der jüdischen Religion war die Heuchelei.
Die ausgeprägte Gesetzlichkeit, die vielen uneinhaltbaren Gebote und der religiöse Druck, der ausgeübt wurde, führte weite Teile der Bevölkerung in die Heuchelei.
Weil man viele Gebote nicht einhalten konnte, musste man wenigstens so tun, als lebte man nach den Satzungen der Ältesten.
Und so entwickelte sich die jüdische Religion zu einer scheinheiligen, unehrlichen Religion.
Dinge wurden äußerlich eingehalten, aber innerlich hatte sich nichts verändert.
Ständig wurde nach Tricks und Möglichkeiten gesucht, Gebote zu umgehen oder den religiösen Forderungen ein Schnippchen zu schlagen.
Jesus kann sagen:
 Matthäus 24,25: Euch Schriftgelehrten und Pharisäern wird es schlimm ergehen. Ihr Heuchler! Sorgfältig achtet ihr darauf, dass eure Tassen und Teller nach außen sauber sind, doch innerlich seid ihr durch und durch verdorben - voller Missgunst und Maßlosigkeit!
 Gleichzeitig boten die vielen Gebote natürlich auch eine weitere Möglichkeit der Heuchelei, nämlich mehr zu scheinen als man ist, mit der Einhaltung der Gebote anzugeben, sich einen besonderen Anschein der Frömmigkeit zu verpassen.
Und auch diese prahlerische Seite der Religion war weit von dem entfernt, was Gottes Wille und Gottes Absicht darstellte.
Auch hier kann Jesus sagen:
Matthäus 6,5: Und wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler, die sich zum Gebet gern in die Synagogen und an die Straßenecken stellen, um von den Leuten gesehen zu werden. Ich sage euch: Sie haben ihren Lohn damit schon erhalten.
 Immer wieder wird diese unehrliche, prahlerische, in die Heimlichkeit treibende Seite der Religion scharf kritisiert, von den Propheten im Alten Testament oder von Jesus im Neuen Testament.

3. Ausgeprägte Machtstrukturen

Eine weitere Fehlentwicklung der damaligen Religion waren die ausgeprägten Machtstrukturen.
Wo bei Gott eigentlich kein Ansehen der Person ist, sondern alle Brüder und Schwestern sind, haben sich in der jüdischen Religion Strukturen entwickelt, die es ermöglichten, dass die einen Macht über die anderen ausüben konnten.
Eigentlich war es Gottes Absicht, dass immer wieder ein Ausgleich stattfindet, das verschuldete Menschen wieder schuldenfrei werden konnten, dass versklavte Menschen wieder frei werden konnten.
Dazu gab es extra die Regel des Sabbatjahres und des Erlassjahres, so dass ein schweres Schicksal nie ein ewiges Schicksal sein würde.
Alle 7 Jahre bzw. vor allem alle 50 Jahre wurden Schulden erlassen, Grundstücke zurückgegeben und Mitbürger aus der Sklaverei entlassen.
Aber diese Praxis des Erlassjahres fand schon lang keine Anwendung mehr im Judentum zur Zeit Jesu.
Menschen kamen aus ihrer Schuld nie mehr heraus, nicht nur sie, sondern auch ihre Kinder wurden zu Schuldsklaven.
Ein ganz großer Teil der Bevölkerung waren Tagelöhner, was sogar noch niedriger war als Sklaven und hatten keine Chance, je aus diesem Elend herauszukommen.
Denn einem Tagelöhner blieb keine legale Möglichkeit, irgendetwas zu ersparen, sich Besitz zu verschaffen und gesellschaftlich aufzusteigen.
Und gleichzeitig wurde die Religion dominiert von ein paar wenigen Mächtigen, den Sadduzäern und dem jüdischen König, die überhaupt nichts übrig hatten für das einfache Volk und vor allem an ihrem Machterhalt interessiert waren.
Entsprechend gestalteten sie die Religion mit vielen Unterdrückungsmerkmalen und kollaborierten mit den noch Mächtigeren, nämlich den Römern, was in ihrem Gesetz ausdrücklich verboten war.

Auch hier weist Jesus auf den eigentlichen Willen Gottes hin und sagt:
Mk 10:42 Aber Jesus rief sie zu sich und sprach zu ihnen: Ihr wisset, daß die weltlichen Fürsten herrschen und die Mächtigen unter ihnen haben Gewalt. Aber also soll es unter euch nicht sein. Sondern welcher will groß werden unter euch, der soll euer Diener sein; und welcher unter euch will der Vornehmste werden, der soll aller Knecht sein.
Mt.20, 16 Genauso ist es bei Gott: Viele, die jetzt die Ersten sind, werden die Letzten sein, und die, die jetzt die Letzten sind, werden dann die Ersten sein.«

Das waren jetzt drei Beispiele, wo sich die jüdische Religion weit entfernt hatte von Gottes ursprünglicher Absicht und Gottes Willen.
Jesus trifft also auf eine jüdischen Religion, die in weiten Teilen nicht mehr das abbildete, was Gott sich vorgestellt hatte.
Und natürlich kam Jesus nicht auf die Welt, um diese verirrte Religion zu unterstützen und zu fördern, sondern um sie zu korrigieren und zu erneuern.
 Und aus dem Grund hat Jesus vieles anders gemacht, er hat mit seinem Tun einen Kontrast dargestellt, anders gelehrt und anders gelebt.
Und das führte natürlich zu enormen Spannungen zwischen den Vertretern der Religion und Jesus mit seinen Jüngern.
Immer wieder begegnen wir im Neuen Testament dieser Konfrontation.
Immer wieder muss sich Jesus von den Vertretern der jüdischen Religion Vorwürfe anhören.

So fragen sie ihn Dinge wie:
Warum heilst du am Sabbat? Es gibt doch genug andere Tage, an denen man heilen kann.
Warum wäscht du nicht rituell die Hände vor dem Essen?
Warum gehst du in das Haus eines Sünders?
Warum isst du mit einem Zöllner?
Warum nennst du einen heidnischen Hauptmann frommer als uns?
Warum lässt du dich von einer Frau berühren und warum sprichst mit Frauen?
Warum verurteilst du nicht die Ehebrecherin?
Warum erklärst du unreine Speisen für rein?
Warum lässt du dich von Aussätzigen berühren?
Warum kritisierst du die religiösen Führer?
Warum treibst du die Dämonen nicht so aus wie wir?
Was hast du gegen Reichtum und Wohlstand, der doch ein Segen Gottes ist?

Zusammengefasst kann man sagen:
Immer wieder wurde Jesus gefragt, warum er es nicht so macht wie alle?
Warum muss er die Dinge anders machen?
Warum kann er nicht bei dem bleiben, was überliefert ist und was schon die Thora und die Ältesten lehren?
Warum kann er nicht die alte, gute Religion unterstützen?
Warum bringt er alles durcheinander?


Nun gibt es einen Text, wo Jesus ein für alle Mal eine Antwort gibt auf seine Andersartigkeit.
Eine Antwort, warum er es nicht so macht wie bisher, und warum er in Vielem gegensätzlich handelt als die bisherige Religion.

Seine Antwort im nächsten Blog.